Sitzungsbericht 2017

Sitzungsbericht 2017
„Aufrunden bitte!“ gibt es nicht nur an der Supermarktkasse!

Geschrieben von Fototeam-Besgen am Sonntag, 12. Februar 2017

Dat kölsche Hätz - Sitzung 2016 im Theater am Tanzbrunnen Köln.

Am 09. Februar 2017 war es wieder soweit, dat Kölsche Hätz schlug wieder einmal im Fastelovendstakt und pumpte ordentliche Spenden in eine gute und vor allem kölsche Sache, den Forderverein für krebskranke Kinder e. V. Köln und dazu war ein ausverkauftes Theater am Tanzbrunnen der perfekte Rahmen. Sitzungspräsident Robert Greven und seine Mitstreiter hatten wieder ein super Programm vorbereitet und nahezu minütlich konnte man neue Spendenstände in beachtlicher Höhe verkünden. Die „Dat kölsche Hätz“-Sitzung ist wohl die einzige Sitzung, wo Künstler Schecks mitbringen, statt sie mitzunehmen. Als „Gage“ werden die Künstler, die Literat Ralph Klose in diesem Jahr engagierte, für ihren Auftritt mit Wein, Wurstwaren und Co. von den Sponsoren versorgt.
Zur Eröffnung zog es die Tanzgruppe des TC blau-weiss Windhagen auf die Bühne des Theaters und begeisterte als Eisbrecher das jecke Publikum und als musikalischer Eisbrecher nahmen die Klüngelköpp die Jecken mit auf eine Ballon-Reise zu den Sternen über Köln und feierten eine kölsche Fiesta. Für ihre langjährige Treue zum kölschen Hätz wurden die Jungs um Frank Reudenbach zu Ehrenmitgliedern ernannt und mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Eine Ehre, die nicht jedem zu Teil wird.

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Zum ersten, aber sicher nicht letzten Mal auf der Hätz-Bühne, Dave Davis alias Motombo Umbokko, der Klomann, der gerne der Welt einen Spiegel vorhält und dieses mit einem Riesenhumor. Wer bei ihm nicht lacht, der geht wirklich zum Lachen in den Keller. Dieser Redner, er ist ne kölsche Jung, nur wie er selber sagt mit „Melanin-Überschuss“, ist im Fastelovend angekommen und wird hoffentlich noch lange bleiben.
Die älteste kölsche Boyband, die Bläck Fööss können es auch im 47. Jahr immer noch und um sie anzukündigen, zieht es Robert Greven natürlich auf die Bühne, so lange verbindet beide eine innige Freundschaft. Ob Evergreens oder ihre neuen Leeder, die Fööss treffen immer die kölsche Seele. Ganz besonders wichtig war es Robert Greven, einmal die Jungs hinter den Fööss auf die Bühne zu holen, sie sind seit 30 Jahren ununterbrochen für die Fööss unterwegs und springen auch schon mal ein, wenn einer krank wird. Das nennt man Treue und zeigt nur, dass es eine große Familie ist.
Mit Marc Metzger, seit einigen Jahren Ehrenmitglied von „Dat Kölsche Hätz“ und Pate der Klinikclowns, wurde Blödsinn wieder bühnenreif. Die Sitzungskapelle „Kölsch Tön“ verführte ihn sogar dazu, mit ihren Einspielern, wie der Melodie von Pipi Langstrumpf, mitzusingen, was ihn selber verwunderte. Dieser Blötschkopp ist an Spontaneität in seiner Rede nicht zu überbieten, auch wenn man selber mal ins Visier seiner Rede gerät.

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Cat Ballou rockte die Bühne und schnell war die Bühnentreppe mit jecken Wievern vollgestellt, die allesamt textsicher mitsangen und tanzten. Zu ihrem Sessionshit „Liebe Deine Stadt“ wurden sie diesmal von einem Fahnenträger mit riesiger Rut-Wieß-Fahne unterstützt.
Während der bisherigen Sitzung kristallisierte sich immer mehr heraus, dass diese Sitzung am Ende alles toppen würde, was die letzten Jahre an Spenden hereinkam. „Dat kölsche Hätz“ ist halt eine besondere Sitzung, das zeigt sich auch darin, dass das Publikum auch zu späterer Stunde noch zuhören kann, so wie an diesem Abend bei Bernd Stelter, dessen Rückblick auf unsere „analoge“ Welt von früher (Amazon hieß Otto-Katalog) wurde von den Jecken mit großen Applaus gefeiert.
Aber jetzt war es wieder Zeit für Bewegung und Party, zu der die Jungs von Brings „eingeladen“ hatten. Der Tanzbrunnen bebte zu ihren Hits „Polka, Polka, Polka“, „Jeck yeah“ oder einfach nur dem „Kölschen Jung“, die alle textsicher vom Publikum mitgesungen wurden. Nachdem die Bühne frei war, war die Tanzzeit aber nicht vorbei, denn jetzt kam Männerpower aus dem Kölner Umland auf die Bühne. Das Thorrer Schnäuzer Ballett verabschiedet sich nach 30 Jahren von den Karnevalsbühnen und ließ es sich natürlich nicht nehmen, auch noch einmal die Bühne des Theater am Tanzbrunnen erbeben zu lassen zum Abschied. Die Mannen aus Bergheim-Thorr waren aber nicht nur zum Tanzen auf die großen Hits der letzten dreißig Jahre nach Köln gekommen, nein sie hatten noch eine Überraschung für Robert Greven und dat kölsche Hätz mit, einen Scheck über 600,00 Euro. Sichtlich gerührt dankte der Freundeskreis dafür und hatte selbst eine Überraschung für die Jungs. Sie rollten einen roten Teppich auf der Bühne aus und überreichten an das Thorrer Schnäuzer Ballett den „Dat Kölsche Hätz-Oskar“ für ihr Lebenswerk und alle durften einmal über den roten Teppich, natürlich mit Blitzlichtgewitter der anwesenden Presse, schreiten. Ein Moment für die Ewigkeit, aber wer weiß - vielleicht überlegen die Thorrer es sich ja noch mit dem Rücktritt und es gibt bald ein Comeback op de Bühn.
Mit der Band Bajaasch wurde kurz vor Mitternacht das Finale eingeleitet und der Saal bebte noch einmal, besonders wenn die halbe Band auf den Tischen überall im Saal steht. Kölsche Tön in Bigband-Stärke kommen in Kölle bestens an, besonders mit einer Licht- und Lasershow.

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Dann war es soweit, der große Moment der Scheckübergabe war gekommen und dieser Moment gehörte Jens Barthel, der eine unvorstellbare Spendensumme von 399.166,94 Euro verkünden konnte. Mit dieser Summe, die seit der letzten Sitzung im Tanzbrunnen auf diversen Veranstaltungen zusammen kam, beläuft sich die Gesamtspendensumme auf fast drei Millionen Euro seit der ersten „Dat kölsche Hätz-Sitzung 2001“. Aber ein Gönner im Publikum konnte wohl die krumme Zahl nicht leiden und rundete spontan die Spendensumme auf 400.000,00 EUR auf. Da war nicht nur das „Dat kölsche Hätz-Team“ sprachlos, solche Sitzungsgäste wünscht sich wohl jeder.
Unter Freudentränen und mit bebender Stimme nahm die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Monika Burger-Schmidt diese riesige Spendensumme entgegen. Die erste Vorsitzende Marlene Merhar konnte leider aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Sitzung teilnehmen, da sie an diesem Tag im Krankenhaus lag. An dieser Stelle noch einmal gute Besserung. Mit dieser riesigen Summe werden Eltern und Kinder betreut, aber auch die Krebsforschung unterstützt, denn Ziel muss es sein, dass kein Kind mehr an Krebs sterben muss. Das geschieht leider noch viel zu oft.
Wenn dann Herzen vom Theaterhimmel fallen, dann weiß jeder, diese Super-Sitzung geht zu Ende, vor allem, wenn Frank Henseler und Robert Greven die Hymne des Abends anstimmen, doch am 25. Januar 2018 wird es wieder heiß hergehen im Theater am Tanzbrunnen, dat kölsche Hätz wird dann nämlich 18 Jahre und damit volljährig. Wer´s nicht verpassen will, der sollte sich schnell Karten reservieren, denn die sind schneller weg, als frische Brötchen beim Bäcker.

Text und Fotos: Kurt Braun